Die entwicklungspsychologische und neurowissenschaftliche Forschung bestätigt immer wieder: Wir brauchen physische Nähe, um zu gedeihen, uns sicher zu fühlen und um zu lernen. Unsere Nervensysteme sind so gebaut, von Grund auf wechselseitig bezogen: kooperativ, interaktiv, ko-kreativ.
Was in Präsenz-Meetings, Workshops und Coachings nahezu unterbewusst geschieht, ist die unmittelbaren Reaktion der Teilnehmenden auf das Gesagte und die ebenso unmittelbare Bezugnahme des Workshopleitenden auf die Teilnehmenden:
Kontaktfördernde Signale
Auf ein Stirnrunzeln, ein verwundertes Gesicht, Zwischengespräche, ein Aufrichten als Signal für eine Frage oder einen Gesprächsbeitrag, Handzeichen, abschweifende Blicke reagieren wir i.d.R. mit fokussierter Aufmerksamkeit und der situativen Veränderung unseres Sprechverhaltens. Wir passen unsere Sprechweise der Zielgruppe an.
Den auditiven Sinn ansprechen
Fehlen die körpersprachlichen Signale der Teilnehmenden, fehlt dadurch nicht nur ein wichtiger Sinneskanal, um den Lernprozess ko-kreativ zu gestalten, sondern auch ein weiterer grundlegender Wirkungsmechanismus:
Durch die nicht vorhandene Mimik, Gestik sowie körperliche Präsenz und Zuwendung des Vortragenden kann das Gesprochene weniger eindeutig interpretiert werden. Was wir mit einer lebendigen Gestik und Mimik bisher unterstrichen, verdeutlicht und akzentuiert haben, fällt plötzlich als orientierendes Signal aus.
Dadurch wird der auditive Sinn stärker herausgefordert: Teilnehmer verlassen sich automatisch mehr auf die Stimme und Sprechweise des Vortragenden, um das Vermittelte zu verstehen und in ihr vorhandenes Wissen einzuordnen. Wenn Sie das nicht miteinbeziehen, kann das Zuhören sehr anstrengend werden.
Achtung: Frontal-Falle!
Wer es gewohnt ist, in Präsenz-Veranstaltungen auf seine Teilnehmenden situativ einzugehen, tappt in Online-Veranstaltungen erst mal in eine Frontal-Falle:
Die Bezugnahme auf die Teilnehmenden ist eingeschränkt oder fehlt, der Moderator ist mit sich, seiner Technik und seinem Thema alleine vor dem Rechner und spricht zum Bildschirm, anstatt in einen interaktiven Dialog mit den Teilnehmenden zu treten.
Das erinnert dann an leidige Erfahrungen "der alten Schule": wenn ein Lehrer, eine Dozentin oder ein Workshopleiter sein Thema monoton, ohne wechselseitige Bezugnahme, herunterrasselt und mehr zur Powerpoint-Präsentation spricht als zur Gruppe - übrigens auch in Präsenzveranstaltungen ein Stimmungskiller...
Zu langweilig, zu schnell, zu leise, zu abgewandt. (Um mal ein etwas überspitztes Bild zu zeichnen.)
Schritt für Schritt planen
Wie können Sie so sprechen, dass Ihnen Ihre Hörer*innen gut folgen können? Wie gestalten Sie den virtuellen Dialog so, dass Aufmerksamkeit erzeugt bzw. gehalten, das Thema verstanden wird und eine angenehme Gesprächs- oder Vortragsatmosphäre entsteht?
5 Voraussetzungen für wirksames Sprechen
Checkliste
Sie haben die zuvor genannten Voraussetzungen 1-4 in Ihr Online-Konzept eingearbeitet. Jetzt achten Sie beim gehirngerechten Sprechen auf Folgendes:
Um herauszufinden, ob Sie gehirngerecht sprechen, holen Sie sich am besten Wirkungsfeedback. Nehmen Sie einen Teil Ihrer Präsentation auf, hören Sie sich Ihren Vortrag an und fragen Sie sich einmal aus der Perspektive Ihrer Gesprächspartner*innen: Sprechen Sie abwechslungsreich? Macht es Ihnen Freude? Kommen Ihre Kern-Botschaften rüber? Stellen Sie eine angenehme Gesprächsatmosphäre her?
Falls Sie sich selbst kein Feeback geben können oder möchten, versuchen Sie es bei Kolleg*innen, Familienmitgliedern oder Freunden: Wird beim ersten Hören bereits klar, was Sie meinen? Ist Ihre Sprechweise natürlich, authentisch und hörerbezogen?
Lösen Sie mit Ihrer Sprechweise Interesse oder Widerstand aus?
Wenn Sie Ihre Wirkung verbessern wollen oder Online-Meetings schlichtweg neu für Sie sind und Sie das nötige Handwerkszeug brauchen, kann Ihnen auch ein Coaching im Sprechstil Institut die passende Unterstützung bieten.
Sprechstil Institut
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Wir möchten alle Geschlechtsidentitäten ansprechen und haben uns für die *Sternchen-Schreibweise entschieden.
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